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Mobile Commerce: Tablet hui, Smartphone pfui

Während viele Marktstudien ein eindimensional positives Bild der Marktentwicklung im Mobile Commerce zeichnen, liefert eine aktuelle Studie von Adobe’s Digital Marketing Insights eine differenzierte Betrachtungsweise. Demzufolge liegt in Bezug auf die Menge der Onlineshopper und die Conversion Rate nach wie vor der Online-Kauf per Notebook bzw. Desktop-Rechner klar an erster Stelle.

Eine klare Enttäuschung sind die von Smartphone-Nutzern ausgehenden E-Commerce Effekte: So gingen auch im Dezember 2011 noch immer lediglich 6 Prozent der von den Studienautoren verzeichneten Visits in Onlinestores von Smartphones aus. Die Conversion Rate der Smartphone-Nutzer liegt mit 0,6 Prozent klar unter den PC-Nutzern (2,5 Prozent). Und auch das durchschnittliche Smartphone-Bestellvolumen fiel mit 80 Dollar hinter die Notebook/Desktop-Shopper zurück, die es auf 102 Dollar brachten.

Großes Potenzial sieht die Adobe-Studie dagegen bei den Tablet-Nutzern. Zwar waren es Ende 2011 nur 4 Prozent der Shop-Besuche, die von Tablets ausgingen, doch hat sich dieser Wert im Vergleich zum Januar 2011 vervierfacht. Interessant sind die Tablet-Nutzer zum einen, da deren Conversion Rate mit 2,3 Prozent nahe an dem E-Commerce Standardwert liegt. Aber noch wichtiger: Tablet-User sind kaufkräftiger. So lag deren durchschnittliches Order-Volumen mit 123 Dollar um rund 20 Prozent über dem Vergleichswert der Notebook/Desktop-Nutzer.

Die Studienautoren können sich zwei Gründe vorstellen, warum Tablet-Nutzer eine so lukrative Klientel für Onlinehändler sind. Zum einen sind sie klar kaufkräftiger als der E-Commerce Durchschnitt und auch überdurchschnittlich oft männlichen Geschlechts. Zum anderen gehen die Marktforscher davon aus, dass das Shopping auf einem Tablet in einem deutlich angenehmeren Umfeld erfolgt, als dies bei Smartphones und auch konventionellen Rechnern der Fall ist.

Die Handlungsempfehlung der Adobe-Studie ist daher klar: Ein „One size fits all“-Ansatz im Mobile Commerce ist unzureichend, da er Smartphone-User und die wesentlich interessanteren Tablet-Nutzer in einen Topf wirft. Wer dagegen speziell für Tablets konzipierte Shopping-Umgebungen anbietet, kann mit einer positiven Kundenresonanz und einem höheren ROI rechnen.

Link:

Adobe Digital Marketing Insights

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