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Jenseits von Amazon: Auch kleinere Marktplätze können sich für Online-Händler lohnen

 EBay, Otto.de, Home24, Real – Marktplätze gibt es, neben Amazon, viele. Ob sie sich als Plattform zur Präsentation der eigenen Produkte eignen, müssen Online-Händler von Fall zu Fall entscheiden.

Dass Amazon der absolute Platzhirsch im deutschen E-Commerce ist, dürfte seit einigen Jahren jedem Branchenteilnehmer klar sein.  Trotzdem hat diese Übermacht in den letzten Jahren nicht zu einer erkennbaren Konsolidierung im Online-Marktplatz-Bereich geführt, eher im Gegenteil: Zu den Generalisten wie eBay, Real, Otto, Rakuten oder Mein-Paket.de gesellen sich immer mehr vertikale Marktplätze, denn auch auf ehemaligen reinen Online-Shops, wie Zalando, Home24, GartenXXL, Hess Natur oder Mirapodo, können Shop-Betreiber inzwischen ihre Produkte als externe Partner verkaufen.

Für Shop-Betreiber stellt sich also die Frage: Welche Marktplätze – abgesehen von Amazon – können mein Geschäft voranbringen? Diese Frage stand auch im Zentrum einer intensiven Podiumsdiskussion auf der Internet World mit Vertretern von eBay (Denis Burger, Senior Director Seller Growth), Real (Gerald Schönbucher, Geschäftsführer von real Digital Services), Idealo (Geschäftsführer Jörn Rehse) und Etsy Deutschland (Arne Erichsen, Country Manager DACH).

Mit dem eigenen USP im Kampf gegen Amazon

Auf der Suche nach dem passenden Marktplatzpartner müssen sich Online-Händler einige strategische Fragen stellen: Welche Plattform passt zu meinem Sortiment? Welche Zielgruppe kann ich wo erreichen? Wie viel bleibt mir laut den Konditionen von einem Verkaufsumsatz übrig? Wie kompliziert ist die Einbindung meiner Produkte bzw. der Verkauf? Wie gut ist der Händlersupport? Nicht immer muss die Antwort auf alle Fragen automatisch „Amazon“ sein, so das Fazit der Diskutanten. Jede Plattform habe ihr eigenes Alleinstellungsmerkmal, das sie für manche Online-Händler sehr interessant machen können.

So präsentierte Denis Burger eBay als Plattform mit hoher Reichweite, die im Gegensatz zu Amazon nicht mit seinen Händlern konkurriere, sondern ihnen bestmögliche Bedingungen für den Verkauf bereitstellen wollte. Gerald Schönbucher argumentierte mit der starken Marke von Real, von der die ehemaligen Hitmeister-Händler im Zuge der Fusion noch deutlich profitieren würden. Arne Erichsen wiederum verwies auf die hohe Emotionalität seiner Plattform, mit der sie sich vom Vintage-Bereich von eBay deutlich abgrenzen würde. Etsy setze auf Stärke in der Nische, so der Country Manager DACH.

Auch in Sachen Händler-Support lohnt sich ein zweiter Blick auf kleinere Plattformen; schließlich gibt es auf Amazon immer wieder mal existenzbedrohlichen Schwierigkeiten. Auch eBay stand in der Vergangenheit immer wieder wegen seiner miesen Händlerbetreuung in der Kritik, will aber in Zukunft nachbessern.

Auf der Internet World betonte Burger, dass schon jetzt einige Händler von einem besonders engen Premium-Support profitieren würden. Es sei möglich, dass dieser Service in Zukunft allen Händlern zur Verfügung stehe – gegen eine „kleine Gebühr“. Zudem sollen Wachstumsprogramme die Händler dabei unterstützen, ihr Geschäft auf eBay schneller auszubauen. Kleinere Marktplätze, wie Real/Hitmeister oder Etsy, können dagegen schon seit Jahren aufgrund ihrer geringeren Partnerzahl mit einem fast persönlichen Händler-Support punkten.

Insgesamt schauen die Diskussionsteilnehmer trotz dem allmächtigen Schatten von Amazon positiv in die Zukunft. Auch hinter dem Platzhirschen und seinem Verfolger eBay gibt es lohnenswerte Nischen, in denen kleinere Marktplätze ihren Händlern Traffic und Umsatz bieten können. Ähnlich positiv fallen in vielen Fällen die Bilanzen der vertikalen Marktplätze aus, die durch die Öffnung für externe Partner ihr Sortiment erweitern und vertiefen konnten.

Fazit: Auch im Schatten von Amazon lässt es sich ganz gut leben; mitunter ist das Leben für Online-Händler auf kleineren Plattformen sogar entspannter. Weniger Umsatz geht oft mit weniger Preiskampf und einem besseren Händler-Support einher. Es lohnt sich also, sich potenzielle Partner aus der zweiten und dritten Reihe genauer anzuschauen.

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Bild: Bildunterschrift fürs Bild: Marktplätze gibt es viele; ein Blick über den Amazon-Tellerrand kann sich für Händler durchaus lohnen.

Bildquelle: BVOH

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